fotocaladmor„Maede“ Baumann ist der Drummer und Sänger von dem schweizerischen Pagan Metal Band CALADMOR, der aktuell auf den Markt mit dem zweiten Album „Of Stones and Stars“ ist. Mit ihm sprechen wir über die neue Platte, die Pagan-Szene und die Probleme, einen ‚kleinen’ Metal-Band zu sein. Viel Spaß beim Lesen! (versione italiana)

Hallo CALADMOR, wie geht’s euch? Ich hoffe, dass mein Deutsch noch verständlich ist! In Italien ist vielleicht die Band noch nicht gut bekannt. Wollt ihr euch präsentieren?
CALADMOR (aus der 2001 gegründeten Band Pale entstanden) bedeutet dunkles Licht und genau dieses Paradoxon findet man in der Musik des Quintetts wieder: Epische Klänge, peitschende Riffs und eingängige Melodien treffen auf die Gesänge von Frontfrau Babs und Drummer Maede, lassen den Hörer durch philosophische Gärten wandeln und führen ihn durch die Wirren und Ranken von alten Mythen über taumelnde Höhen hinunter an den Rand dunkler Abgründe.

Meiner Meinung nach ist „Of Stones and Stars“ ein wunderschönes Album! Meine Lieblingslieder sind „Heralds of Doom“ und das Titletrack. Was könnt ihr über diese zwei Stücke erzählen?
Ich denke, dass unsere Stärke in der Abwechslung liegt. Jeder Song bei uns ist anders. Es ist auch interessant das alle Hörer andere Favoriten haben auf der CD. Das Hauptthema auf dem Album ist Aufklärung und Vernunft, könnte man sagen. ‚Of Stones and Stars‘ ist sozusagen die musikalische Umsetzung des philosophischen Scherzes von der thrakischen Magd und Thales, den Platon überliefert hat. ‚Heralds of Doom‘ geht schon Richtung melodischer Epic Powermetal. Inhaltlich ist der Song eher Fantasy orientiert, auch wenn textlich verschiedene Interpretationen denkbar sind.. J

Wunderschön finde ich das Cover auch! Ist die Landschaft wirklich bestehend oder ist die Bildung nur Phantasie?
Das Coverdesign ist von seelenzorn-design.ch. Das Foto habe ich in Schottland auf der Ile of Skye gemacht, es zeigt das Duntulm Castle.

Warum habt ihr die CD als Eigenproduktion veröffentlicht? Habt ihr keine gute Plattenfirma gefunden oder sucht ihr die totale musikalische Unabhängigkeit?
Twilight ist ja Konkurs gegangen und momentan vertreiben wir das Album in der Schweiz selbst. Für den Internationalen Vertrieb hätten wir gerne ein Label, aber als Schweizer Band ist man zu wenig interessant oder zu teuer und so wird man leider ignoriert, jedenfalls haben wir bis jetzt noch kein Feedback von den verschiedenen Labels bekommen.

Ihr singt in drei verschiedenen Sprachen, oder? Auch in Mittelhochdeutsch!
Ja, auf in den Texten ist uns Abwechslung wichtig. „Laudines Lament“ ist in Mittelhochdeutsch, „Alvissmal“ in Altisländisch, „Mimirs Born“ in Deutsch und die restlichen Tracks in Englisch.

In zwei Liedern spielt auch Chrigel Glazmann von Eluveitie mit euch! Wie war diese Mitarbeit?
Diese Zusammenarbeit war wirklich cool. Ich habe schon beim Komponieren der Songs gewusst, dass nur Chrigel die Flöten und Pipes Parts so spielen, kann wie ich es wollte. Er hat die Sachen dann bei sich zu Hause eingespielt und wir haben sie bei uns im Studio eingefügt.

Was denkt ihr über die heutige europäische Pagan Metal Szene? Viele denken, dass diese Musikgattung gegenwärtig in ‚Dekadenz’ ist. Seid ihr einverstanden?
Ja und nein. Die Fans in dieser Szene sind sehr treu, das Problem liegt bei den Veranstaltern und den Labels. Es kommen immer nur die gleichen großen Bands an die Konzerte und Festivals, bei denen sich viel Geld verdienen lässt. Es geht nur noch ums Geld, darunter leiden dann die Qualität und die Vielfalt. Als ‚kleine‘ Band muss man alles selber machen, an die großen Events kommt man nicht ran, außer man zahlt Unsummen.

Noch über Pagan Metal. Was denkt euch über die antiken Religionen, die oft diese Musik inspirieren? Seid ihr auch zu den wikingischen oder keltischen Kulten ‚interessiert’?
Ja klar, Babs und ich sind große Irland und Schottland Fans. Die Schweizer sind ja auch Nachfahren der Kelten. Ich persönlich Interessiere mich allgemein für nordische, aber auch antike Kulturen und Philosophie. Babs ist als Germanistin auch sehr  an Literatur und an linguistischen Aspekten interessiert. Wir sehen und aber nicht als Band, die sich nur mit Viking oder Keltischen Themen befasst, das ist uns zu monoton.

Und wie geht’s mit Live-Auftritten? Gibt es die Möglichkeit, CALADMOR in Italien zu sehen?
Bis konnten wir leider noch nicht in Italien spielen. Fantastisch wäre eine Europa Tournee, wir überlegen uns dazu ein Crowdfunding Projekt zu starten.
Bis Ende Jahr kann man uns jedenfalls in der Schweiz weiter live sehen und hören.

Das Ende des Interviews gehört natürlich euch. Dankeschön für eure Zeit und viel Erfolg mit CALADMOR!
Besucht unsere Webseite www.caladmor.ch, dort könnt ihr ins Album reinhören und besucht uns auf Facebook!

(Renato de Filippis)

MetalHead Rezension